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Kulinarisch Kulturelle Flitterwochen: Kochkurs auf Bali

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, sind gehören wir nicht unbedingt zu den Typen der „am-Pool-Lieger“ oder „Strand-Chiller“. Haben wir einmal eine weite Reise auf uns genommen, dann möchten wir das Land auch so gut wie es geht erkunden, viele Ausflüge machen und die Kultur kennenlernen. Da Mr. B. unheimlich gerne kocht (und fast noch viel lieber isst), haben wir uns für einen Kochkurs auf Bali entschieden.

Wir haben schon in Kambodscha sehr gute Erfahrungen mit der Cambodian Cooking Class gemacht, welche auch auf Tripadvisor empfohlen wird. Ein erster Blick auf dieser Reiseplattform lässt schnell erkennen, dass die Lobong Cooking Class auf Bali unschlagbar ist. Während unseres Aufenthaltes in Ubud im Zentrum, haben wir diesen Kochkurs auf Bali getestet und können nun bestätigen: Ja, es lohnt sich und geht nicht besser!

Ihr werdet morgens gegen 8 Uhr abgeholt und dann geht es mit einer Kleingruppe von höchstens 12 Personen auf den lokalen Markt von Payangan. Dieser ist mit dem Markt in Ubud City nicht zu vergleichen: ihr werdet hier die einzigen Touristen sein. Sang De ist euer Guide für die Markttour. Bevor es richtig los geht, dürft ihr einen Blick auf Original-Balinesisches Fast Food werfen. Darf ich vorstellen das „Suckling Pig“:

Suckling Pig

Suckling Pig

Auf dem Markt erklärt euch Sang De die unterschiedlichsten Früchte und Gewürze. Wusstet ihr, dass es einen aromatischen Ingwer gibt? Dieser riecht und schmeckt wirklich anders als der „normale“ Ingwer. Beide werden benötigt für die „Base Gede“. Diese besteht in der Basis aus 5 Gewürzen (Turmeric, Knoblauch, Galangal, Ingwer und aromatischer Ingwer) und wird noch mit Frühlingszwiebeln und Chillies angereichert. Dies ist die Grundlage für viele balinesische Gerichte.

Sang De nimmt euch mit durch das Gewusel der Marktstände und gibt euch überall etwas Neues zum Anfassen, Probieren oder Riechen. Gekauft wird nichts, nur ein paar Bananen am letzten Stand. Die Balinesen stört das überhaupt nicht. Sie lächeln euch an und ihr dürft überall fotografieren.

Marktbesuch

Marktbesuch

Weiter geht es in das Zuhause der Familie. Hier werdet ihr zunächst mit Ingwer-Tee oder Kaffee und einem total leckeren Pisang Goreng gestärkt. Das sind frittierte Bananen mit Palmzucker-Sirup. Yummi! Sang De erklärt dann noch den Aufbau einer traditionellen balinesischen Familienunterkunft: Im Kopf befindet sich der Tempel, dieser zeigt auf Bali immer in Richtung des Vulkanbergs Agung, weil dies der höchste Punkt der Insel ist, und sich daher hier die Götter aufhalten. Im Bauchteil wohnen die Familienmitglieder. Das Haus des Familienoberhauptes ist etwas höher gelegen. Jede Familie hat ihr eigenes kleines Haus. Wenn ein Sohn heiratet, zieht die Frau zu seiner Familie, dann muss angebaut werden. Alle Teilen sich aber beispielsweise das Zeremonienhaus oder auch das Bad. Dieses liegt, wie auch die Tierunterkünfte im Fußteil, also auf der untersten Ebene des Areals.

Nach dieser kulturellen Einführung übergibt Sang De an seinen Schwager Dewa und der Kochkurs auf Bali kann beginnen. Dewa hat über 20 Jahre Erfahrung als Koch und spricht, genau wie Sang De, hervorragendes Englisch. Zunächst wird erklärt wie balinesischer Reis gedämpft, nicht gekocht, wird.

Zutaten für den Kochkurs auf Bali

Zutaten für den Kochkurs auf Bali

Dann ist es an der Zeit selbst aktiv zu werden. Mit scharfen Profi-Messern müsst ihr alle Gewürze und Gemüsesorten, die ihr auf dem Markt kennengelernt habt, winzig klein schneiden und hacken. Für die Base Gede-Paste wird dann alles im Mörser zerstoßen. Jeder Kursteilnehmer muss mal ran, aber für das perfekte Endergebnis übernehmen dann doch Dewa und seine Familienmitglieder.

Lächeln und Schneiden

Lächeln und Schneiden

Auf dem Programm steht eine Papaya-Hühnersuppe, Sate-Sauce für Hühnchenspieße, ein Curry, ein Salat mit Knoblauch-Kokosdressing und scharfes Sambal Ulek.
Nach dem Schnippeln wird fast alles gleichzeitig gekocht. Hier bekommt jeder eine andere Aufgabe. Interessant ist, dass bei fast jedem Gericht Kokosnussöl verwendet wird: dieses brennt nicht so schnell an. Außerdem kommt unsere Paste immer wieder zum Einsatz: mal mit Erdnüssen und Palmzucker für die Sate-Sauce, mal als Basis für die Hühnerbrühe der Suppe und natürlich als Hauptgewürz für das Curry Kare Ayam. Hierbei ist es wichtig, dass das Huhn zunächst in kleinen Portionen angebraten wird, damit sich die Paste überall gleichmäßig verteilen kann. Später wird alles im großen Topf gemischt und mit Kokosmilch aufgeschüttet.

Lecker Sate-Spieße

Lecker Sate-Spieße

Das Kochen macht total viel Spaß, ihr lernt sehr viel und es ist nicht zu anstrengend, weil alle zusammen arbeiten. Zwischendurch wuseln immer wieder Mitglieder der Familie um euch herum und helfen mit, geben Ratschläge oder machen schnell sauber.

Mein persönliches Highlight ist ja eigentlich immer der Nachtisch und auch dieser darf beim Kochkurs auf Bali nicht fehlen: es gibt balinesische grüne Crepes mit Palmzucker-Kokos-Füllung, oder auch einfach Dadard Gulung. Diese sind ähnlich zu den französischen Crepes, nur etwas kleiner und dicker und ihr müsst sie mit den Fingern wenden: Autsch, das ist etwas heiß. Gerollt wird das ganze dann wie eine Frühlingsrolle. Fertig.

Menü ist serviert

Menü ist serviert

Balinesische Tradition ist, dass die Götter immer zuerst Essen bekommen, und da wir heute Teil der Familie sind, gilt dies auch für uns Touris. Um den Tempel zu betreten wird jeder mit einem Sarong ausgestattet, ebenfalls wird pro Person ein kleines Opfergedeck mit den Hauptbestandteilen unseres Menüs und einer Blumendeko zurecht gelegt. Diese werden von der Oma der Familie im Tempel auf den verschiedenen Schreins den Göttern geopfert und die Gruppe darf dabei zugucken. Das ist irgendwie ein seltsames Gefühl und ich fühle mich leicht voyeuristisch. Aber es ist allemal interessant. Jeder Schrein der Familie bekommt ein Opferschälchen, die Oma hat also ganz schön was zu tun. Wir sind nur bei den wichtigsten im Tempel dabei.

Sarong für den Tempel

Sarong für den Tempel

Am Ende werden wir zu Tisch gebeten und unsere Speisen werden als 3-Gänge-Menü serviert. Einfach toll und richtig lecker! Zum Abschied erhält jeder Teilnehmer noch ein Rezeptheft und als Geschenk ein Fläschchen Kokosöl. Ich kann euch den Kochkurs auf Bali nur wärmstens ans Herz legen, ihr werdet es nicht bereuen!

Opferschälchen

Opferschälchen

Dieser Beitrag ist jetzt Teil der Blogparade „Reise-Food: Dein Essen ist nicht mein Essen“ von Florian. *stolz*

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6 Kommentare

  1. Martina

    Ich finde es mal richtig toll wenn man in ein fernes Land reist und dort dann auch was über die Kultur lernen möchte.

    So einen Kochkurs finde ich ja mal genial und vor allem sehr spannend zu lesen :)

    Eine sehr schöne Erfahrung die ihr da gemacht habt. Die wird sicher für immer in Euren Köpfen/Gedanken bleiben

    Liebe Grüße
    Martina

    • Annika

      Liebe Martina,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ein Kochkurs macht wirklich Spaß, wenn gerade keine Reise ansteht, dann geht so was aber auch super in Deutschland.
      LG
      Annika

  2. Anita

    Vielen Dank für Deinen wunderbaren Blog! Tolle Anregungen bekommt man hier! Ich war gerade selbst erst 4 Wochen in Südostasien, daher hat mich dieser Artikel besonders angelacht. :-)

    Freue mich, wenn Du auch bei mir vorbeischaust… http://anitabaronline.wordpress.com

    Lieben Gruß und einen schönen Sonntag für Dich!
    Anita

    • Annika

      Liebe Anita,
      in Südostasien kann man so viel erleben. Und du warst ganze 4 Wochen da. Wow! Da kannst du in der nächsten Zeit bestimmt viel drüber schreiben.
      LG
      Annika

  3. Kaja Stefanija

    Sieht ja grandios aus,- und was für traumhafte Tische die dort haben. Du kannst ja richtig nach Maß schneiden, die Würfel sehen perfekt aus. Ich glaube für uns wäre ein solcher Kochkurs auch sehr spannend. Danke fürs Vorstellen, happy Sunday, Kaja

    • Annika

      Liebe Kaja,
      oh – danke für das Kompliment. Wir durften da aber auch richtige Profi-Messer benutzen, da ging das Schneiden fast von ganz alleine ;-) Hier zu Hause bin ich gar kein guter Koch, aber auf Bali hat’s echt Spaß gemacht und geschmeckt hat es auch.
      LG Annika

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