Herzlichen Glückwunsch! Ihr heiratet, habt bereits ein Datum festgelegt und eine Location gebucht: ihr seid bereit eure Einladungskarten zu erstellen. Na klar, kann man einfach ein Einladungskartenset „von der Stange“ kaufen. Aber selber machen ist doch viel schöner oder? Unsere Einladungskarte für die Hochzeit war nicht ganz perfekt – aber ich habe dazu gelernt. Heute zeige ich euch, wie ihr in 7 Schritten ganz einfach eure perfekte Einladungskarte selbst entwerfen und drucken lassen könnt.
Schritt 1: Die Wahl des Hochzeitsthemas
Wir starten direkt mit einem der schwierigsten Schritte. Für die Einladungskarten benötigen wir ein Konzept: Plant ihr eure Hochzeit mit einem bestimmten Motto? Wir haben beispielsweise das Thema „Reise ins Abenteuer Ehe“. Wenn ihr euch hier noch nicht so sicher seid, dann überlegt zumindest schon einmal was für Farben euch gefallen würden oder welche Hochzeitsthemen gut zu euch passen könnten. Plant ihr eine Hochzeit im Freien, auf der Wiese oder am Waldrand? Dann wählt für die Einladungskarten doch Grüntöne, evtl. kombiniert mit einem hellen Braun oder einem schönen Blau. Ihr mögt es minimalistisch? Wie wäre es mit einer ganz edlen Einladung in schwarz weiß?
Schritt 2: Recherche nach Bildmaterial
Wenn ihr ungefähr wisst, zu welchem Thema eure Einladungskarte passen soll ist es Zeit für die Rechereche nach Bildmaterial. Hierbeit nutze ich immer das Zauberwort Digital Scrapbooking und kombiniere dies mit dem gewünschten Thema, gerne auch auf Englisch, weil man hier einfach mehr findet. Beispiel „Digital Scrapbooking Travel“. Ihr könnt bei Google, Pinterest oder auch direkt bei My memories gucken. Alle Layouts die euch gut gefallen könnt ihr zunächst einmal in Lesezeichen abspeichern. Manche Layouts gibt es auch gratis, die könnt ihr ruhig direkt herunterladen. Nachdem ihr eure Lesezeichenliste noch einmal ausgedünnt habt, könnt ihr euch dann das gewünschte Layout kaufen und herunterladen (meist kostet dies nur ein paar US-Dollar). Ebenfalls könnt ihr in euren Privatfotos nach Bildern recherchieren: Findet ihr es nicht auch viel persönlicher wenn 1-3 Fotos von Euch auf der Einladung zu sehen sind?
Schritt 3: Festlegen des Formats
Wie groß soll eure Einladungskarte werden? Eine Postkarte hat standardmäßig das Format DIN A6 = 105×148 mm. Dies ist ein beliebtes Format für Einladungskarten. Aber warum wollt ihr es nicht etwas außergewöhnlicher? Wie wäre es mit einer quadratischen Einladung? Beachtet hierbei nur auch immer die Extrakosten für höheres Porto. Ein Standardbrief mit einer Länge von 140-235 mm und einer Breite von 90-125 mm kostet pro Stück 0,60€. Ein Großbrief definiert sich durch eine Länge von 100-353 mm und einer Breite von 70-250 mm und kostet direkt 1,45€.
Hier ist es ebenfalls ratsam schon mal anzufangen nach möglichen Briefumschlägen zu schauen. Ich nutze dafür immer gerne www.ebay.de. Hier kann man gut nach Briefumschlägen in den gewünschten Formaten suchen und findet gute und günstige Angebote. Unsere Umschläge habe ich beispielsweise unter dem Suchbegriff „Altes Papier Briefumschlag“ gefunden. Und weil mir die so gut gefallen haben, aber leider keine quadratische Alternative verfügbar war, habe ich das Format der Einladungskarten noch einmal geändert. Ein bisschen ärgerlich, weil es schon doppelte Arbeit war. Wenn ihr euer Format festgelegt habt, könnt ihr direkt beim Druckanbieter eurer Wahl eine Formatvorlage herunterladen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit wir-machen-druck.de gemacht.
Schritt 4: Welcher Text kommt in die Einladungskarte?
Eure Einladungskarte benötigt einen Titel. Auf unserer Einladungskarte ist dies das Thema der Hochzeit „Einladung zu unserer Reise ins Abenteuer Ehe“. Oft genutzte Titeltexte sind „Einladung zu unserer Hochzeit“, „Wir sagen JA“ oder einfach nur „Wir heiraten“. Aber seid ruhig etwas kreativer bei der Wahl eures Titels: sollen eure Gäste nicht ein wenig neugierig werden? Was haltet ihr zum Beispiel von „Alle Mann an Bord – wir laufen in den Hafen der Ehe ein“?
Für die Innenseite ist es schön mit einer Begrüßung und einem Einleitungssatz zu beginnen. Ja, natürlich ist es am schönsten die Begrüßung ganz persönlich zu schreiben, aber wenn ihr ein bisschen Zeitdruck habt und die Karten nicht von Hand beschriften möchtet geht auch eine allgemeine Formulierung wie „Liebe Freunde und Familie“ – da ist euch bestimmt niemand böse drum, oder? Beim Einleitungssatz schreibt ihr dann ganz kurz worum es bei dieser Einladung geht: „Wir heiraten am tt.mm.jjjj und würden uns sehr freuen, wenn ihr bei der Trauung und anschließenden Feier mit dabei seid.“. Fertig. Kurz und knapp und völlig ausreichend.
Die richtig wichtigen Informationen sind jetzt Folgende:
- WANN GENAU mit Datum und Uhrzeit
- WO mit vollständiger Adresse
Wenn ihr mögt könnt ihr auch noch ein paar Floskeln à la „Bitte bringt genügend Hunger und gute Laune mit“ in die Einladungskarte hineinschreiben. Das ist aber eher optional. Einen weiteren Block mit wichtigen Informationen müsst ihr aber noch vorsehen:
- Bis wann soll die Zusage oder Absage erfolgen?
- Wie soll zugesagt oder abgesagt werden? – per Telefon und E-Mailadresse ist am einfachsten.
- ein kurzer Hinweis zum Dresscode (wenn der fehlt sorgt dies bei sämtlichen Damen zu Nachfragen *g*)
- einen Ansprechpartner für die Organisation
Vor allem der letzte Punkt ist gar nicht so unwichtig: Wir haben dies auf unserer Einladung vergessen. Fragt eure Hochzeitsplanerin, Trauzeugen oder (Schwieger-)Eltern, ob Sie für euch ein bisschen die Hochzeit mit organisieren möchten. Die Gäste, die etwas Besonderes planen, müssen einen Ansprechpartner haben. Beliebte Fragen werden hier sein: Wie ist der Ablauf? Was ist sonst noch geplant? Wann können wir am besten XYZ machen?
Was wir auch nicht in die Einladung geschrieben haben, aber oft nachgefragt wurde, ist die Information ob Kinder bei der Hochzeit erwünscht sind oder nicht. Da bei uns platztechnisch die Kinder nicht in die Location passen, haben wir diese nicht mit eingeplant. Ich finde es aber so negativ in die Einladungskarten zu schreiben „Kinder müssen draußen bleiben“ (das erinnert an die Hundeschilder vor Supermärkten). Gestern Nacht ist mir noch eingefallen, dass man dies gut in die Information zum Ansprechpartner integrieren könnte: „Wenn ihr Hilfe bei der Organisation eines Babysitters für eure Kids braucht oder andere Fragen habt, dann wendet euch an unsere Trauzeugen…“.
Zu guter Letzt könnt ihr noch schreiben, was ihr euch an Geschenken wünscht. Die meisten Brautpaare wünschen sich ja Geld. Hier finde ich die gereimten Sprüche ein wenig abgedroschen, daher würde ich einfach schreiben „Wenn ihr uns etwas schenken möchtet, freuen wir uns sehr über ein Geldkouvert“, oder so etwas ähnliches. (Verdammt, das reimt sich ja sogar)
Schritt 5: Grafische Gestaltung der Einladungskarten
Hier sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Öffnet zunächst die Formatvorlage zweimal im Grafikprogramm eurer Wahl. Warum zweimal? Na, ihr benötigt doch wahrscheinlich eine Vorder- und eine Rückseite oder? Solltet ihr euch für ein Digital Scrapbooking Kit entschieden haben, dann könnt ihr euch zunächst die Hintergrundgrafiken aussuchen. Ihr könnt hier ruhig auch mehrere miteinander kombinieren: nutzt dazu unterschiedliche Ebenen, das Radiergummi mit unterschiedlichen Pinselspitzen und die Transparenzfunktion. Findet die richtigen Stellen für eure Texte und fügt eventuell entsprechende Boxen oder andere Formen dafür ein, falls der Text sonst auf einem zu dunklen oder bunten Hintergrund nicht gut gelesen werden könnte. Vergesst nicht noch kleine Grafik-Gimmicks oder auch die Fotos von euch selbst zu platzieren!
Schritt 6: Druckauftrag abschicken
Euch gefällt der Entwurf eurer Einladungskarten? Dann könnt ihr jetzt eure Karten bestellen. Ich gehe dazu immer zu wir-machen-druck.de und wähle 300gr hochwertigen Qualitätsdruck in matt. Wählt die Anzahl, die am besten passt: Wenn ihr genau 75 Einladungen verschicken wollt, dann bestellt lieber 100 Stück: das kostet nicht viel mehr und ihr habt noch etwas Puffer. Achtet beim Hochladen darauf, dass eure Bilddateien sprechend mit „Vorderseite“ und „Rueckseite“ bezeichnet sind. Wenn noch nicht geschehen, könnt ihr jetzt natürlich auch eure Briefumschläge in entsprechender Anzahl bestellen.
Schritt 7: Adressieren, Eintüten und Abschicken
Ihr habt es fast geschafft. Wenn der Postbote klingelt und ihr euer Päckchen voller Einladungskarten in den Händen haltet, werdet ihr vor Stolz fast platzen. Jetzt beginnt aber die „Handarbeit“. Alle Briefumschläge warten darauf von euch mit den korrekten Adressen beschriftet und frankiert zu werden. Tipp: Macht dies zuerst an den noch leeren Briefumschlägen und tütet erst anschließend die Einladungskarten ein. So vermeidet ihr unschöne Abdrücke auf den Einladungskarten.
Ich hoffe ich konnte euch mit diesen 7 Schritten zur perfekten Einladungskarte ein wenig helfen. Habt ihr besondere Ideen für eure Einladungskarten?
Schade dass ich deinen Artikel erst heute gefunden habe, gestern habe ich meine Einladungskarten für die Goldene Hochzeit meiner Großeltern gerade in Druck geben lassen.
Gefallen mir sehr gut deine Karten, vor allem das Motto finde ich toll. Auch die Formulierungen sind nett ausgedrückt, freundlich aber trotzdem unmissverständlich. Ich habe mein Design übrigens auf canva.com erstellt, da kann man neben Einladungskarten auch tolle Poster, Facebook Coverseiten, Blog Graphiken, usw. erstellen. Auch wenn die verwendeten Bilder kostenpflichtig sind, fand ich das Tool trotzdem sehr hilfreich – es vereinfacht die Erstellung der Einladungskarte enorm!
Hallo Claudia,
sry, dass es mit der Kommentar-Freischaltung etwas gedauert hat. Habe mich sehr gefreut. http://www.canva.com kenne ich auch und nutze dies teilweise für meine Einstiegs-Beitragsbilder. Das ist auch ein echt Super-Programm. Vielen Dank für diesen Tipp.
LG
Annika