Eine coole Trendsportart an einem der schönsten Strände Kenias lernen und dabei das Gefühl haben zu fliegen? Das klingt doch nach einem Traum – war es auch, wenn da nicht der portugiesische Man of War gewesen wäre, aber dazu komme ich später.
Dieses Jahr waren wir das erste Mal in Afrika unterwegs und hatten nach einer megageilen Safari noch eine nette Unterkunft in Watamu gebucht. Hier sollten wir das erste Mal in unserem Leben einen Kite surfen (sagt man das so?). Könnt ihr schon Kitesurfen? Habt ihr vor dies mal zu lernen? Vielleicht kann ich euch ja 6 Tipps geben, was ich als Anfänger beim Kitesurfing Watamu in Kenia gelernt habe.
1. Vorher Fliegen üben
Nein, ihr müsst keinen Flugschein machen und sollt auch nicht auf die Nase fliegen. Aber ihr solltet euch eine Lenkmatte besorgen. Die sind gar nicht so teuer. Bei uns hat es sich ausgezahlt, dass wir bereits in Deutschland diese Art von Kite ein paar mal in die Lüfte gebracht hatten. Außerdem macht es sogar ohne Strand und Meer ein bisschen Spaß.
2. Ab auf die Wakeboard-Anlage
Wir hatten es fest vor und haben es zeitlich leider doch nicht geschafft. Ich bin fest davon überzeugt, wenn du das Gefühl auf einem Wakeboard zu stehen schon kennst, dann fällt dir das Kitesurfing später leichter.
3. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind
Zum Kitesurfing braucht man Wind, soviel ist klar. Was ich nicht wusste: man braucht richtig viel Wind. Davor hatte ich einen Heiden-Respekt, aber mit mehr Wind ist es einfacher den Kite in der Luft zu halten. Wählt also das Ziel für eure Kitesurfing-Versuche weise. In Kenia gibt es von Monat bis Monat den asdf-Wind und von Monat bis Monat den sfasdf-Wind. Auch wenn es morgens windstill scheint, geht trotzdem zum Strand und lasst euch an der Kiteschule beraten. Bei uns wurde der Wind gegen Nachmittag immer stärker.
4. Bodydragging macht Spaß
Bevor ein Anfänger mit einem echten Kitesurfing-Brett ins Wasser gelassen wird, steht zunächst die Lektion Bodydragging auf dem Programm. Hierbei lasst ihr euch von dem Kite bäuchlings durch das Wasser ziehen. Das ist eine Riesen-Gaudi. Ich hatte zunächst Angst, dass ich Salzwasser ins Auge bekomme und nicht mehr gucken kann und dann geradewegs auf offene Meer herausgezogen werde. Aber das ist alles halb so wild. Durch den Kite ist der Körper immer ein Stück aus dem Wasser herausgehoben und im absoluten Notfall kann man den Kite einfach loslassen, dann kann nichts passieren.
5. Immer schön cool bleiben
Irgendwann geht es dann ab aufs Brett. Hier würde ich gerne beschreiben, was für ein tolles Gefühl es ist endlich zu stehen und sich vom Kite über das Wasser tragen zu lassen. Kann ich aber nicht. Ich stand wohl mal für einige Sekunden auf dem Brett, aber ich war so konzentriert, dass ich das kaum mitbekommen habe. Es ist trotzdem ein schönes Gefühl durch das Wasser zu gleiten. Also: immer schön cool bleiben, auch wenn es mal nicht so schnell klappt, wie erhofft.
6. Einfach mal abheben beim Kitesurfing Watamu
Ich weiß nicht ob das jetzt ein Tipp ist, den ihr nachmachen solltet. Ich habe den Kite ganz unabsichtlich total in das Power-Zentrum gelenkt. Hui, das ging ab. Das Surfbrett habe ich sofort verloren und ich selbst bin bestimmt 2-3 Meter über dem Meer geflogen. Instinktiv habe ich mich dann an dem Bar festgehalten: falscher Fehler. Im Ernstfall sollte man den Kite immer loslassen und nie zu sich heranziehen. Aber auch ich bin wieder heile unten angekommen und hatte eine Erfahrung mehr, von der ich jetzt hier berichten kann.
Das alles hätte so schön bleiben können, wenn sich nicht beim Bodydragging eine merkwürdige blaue Schnur um meine Hand gewickelt hätte. Und diese Schnur brannte – aber wie! Mit dem Kite habe ich erstmal zurück zum Strand gelenkt. Die meterlange Schnur muss weg, sofort! Hier habe ich dann auch erkannt, dass an der blauen Schnur ein ganz kleiner schleimiger Quallenkörper hängt. Ein paar kenianische Beachboys haben meinen Kampf mit dem portugiesischen Man of War mitbekommen und mir sofort geholfen. Meine Hand wurde dann mit Eiswürfeln und einer aufgeschnittenen Limette behandelt. Es hat noch ganz schön doll weitergebrannt. Nach ungefähr einer Stunde wurde es besser. Inzwischen habe ich gelernt, dass der portugiesische „Man of War“ eine Art aus der Gattung der Seeblasen ist, die zu den Staatsquallen gezählt wird. Die Portugiesische Galeere findet sich in erster Linie im Pazifik, aber auch vor den Kanaren und vor Portugal. Sie ist zudem in der Karibik verbreitet, z. B. vor der Küste Kubas. Das Gift an den Tentakeln kann kleinere Fische und andere Beutetiere töten. Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. (Quelle: Wikipedia: Portugiesische Galeere)
Habe ich das Kitesurfing Watamu in Kenia bereut? Nein auf keinen Fall. Möchte ich den portugieschen „Man of War“ noch einmal treffen? Nein danke.
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