Bevor ich jetzt ganz bald hier und auf Facebook anfange Bilder von unserer Hochzeit zu posten muss ich ein Geständnis ablegen: Ich habe gelogen, naja nicht direkt Euch ganz fies angelogen, aber ich habe Euch etwas verheimlicht. Und das alles gehörte zu meinem Plan Mr. B. an unserem Hochzeitstag nochmal ganz schön zu überraschen. Seid ihr bereit für mein allergrößtes Hochzeitsgeheimnis?
Schon vor der Hochzeitsplanung war ich fest davon überzeugt für mein Brautkleid nicht so viel Geld auszugeben. Im Internet findet man ja schließlich genügend andere Möglichkeiten günstig an relativ schöne Brautkleider zu kommen. Relativ schnell hatte ich auch mein Wunsch-Brautkleid aus China gefunden und war sehr glücklich damit. Bei unserer standesamtlichen Trauung hat es auch echt eine gute Figur gemacht und ich bin nach wie vor überzeugt von meinem schicken Kleid mit der grünen Schleife:
Allerdings waren meine Mama und jetzige Schwiegermama nicht ganz so überzeugt von meinem Fund und irgendwie gehört es doch dazu, auch mal in richtigen Brautläden gucken zu gehen. Und so machten wir uns auf den Weg von einem Brautladen in den nächsten. Ich muss hier leider sagen, dass ich dabei nicht nur gute Erfahrungen gemacht habe. Manche Verkäuferinnen waren echt super nett und sehr bemüht, aber andere leider überhaupt nicht. Mein Traumkleid war auch einfach nicht dabei und ich hatte nie das Gefühl „Das ist es!“.
Eine gute Freundin von mir hat mir dann noch einen weiteren Brautkleidladen in der Nähe empfohlen und diesem habe ich die allerletzte Chance gegeben, mich doch noch von einem „richtigen Brautkleid“ zu überzeugen.
Und meine Mama hats entdeckt: Die Farbe meines Brautkleides heißt „Alabaster“ und ist damit ganz anders, als bei den anderen Brautkleidern. Es geht ein bisschen in Richtung „Meerjungfrauen-Stil“ und ist am Popo etwas enger. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir so ein Kleid jemals aussuchen würde. Noch dazu hatte es über dem Herz-Ausschnitt eine Art Netz, welches ich mir komplett habe wegschneidern lassen. Und die Schleppe wollte ich auch nicht behalten.
Aber von diesen kleinen „Mängeln“ abgesehen, war es das perfekte Kleid. Es sind keine Tränen geflossen, als ich mich darin gesehen habe, aber ich habe mich einfach total wohl gefühlt – und das hatte ich in keinem anderen Kleid in den diversen Anproben vorher. Mein Brautkleid war gefunden
Mr. B. sollte von alldem aber nichts erfahren und so begann mein allergrößtes Hochzeitsgeheimnis. Natürlich habe ich nach der allerletzten Anprobe berichtet, dass einfach wieder kein Kleid dabei war, was mir so richtig gefiel und dass ich das Kleid aus China einfach zweimal anziehen würde.
Am ersten Termin mit der Schneiderin hatte ich dann natürlich ein Treffen mit meiner Trauzeugin und beim Abholen des Kleides schon wieder… Ist ja nicht so wirklich auffällig in der Zeit der Hochzeitsplanung. Interessant wurde mein Hochzeitsgeheimnis bei den diversen Terminen mit den Hochzeitsdienstleistern und Freunden. Natürlich wird da mal gefragt, ob ich mein Kleid schon habe und ob es ein langes ist. Und Mr. B. hat immer ganz selbstverständlich laut ausgeprustet „Nee, das ist n kurzes und das hat Annika in China bestellt!“ *Haha* Er hat also nix geahnt.
Auf die Probe gestellt wurde mein Hochzeitsgeheimnis vor allem bei der lieben Schwiegermama. Schon bei der Schmuckauswahl, bei der Mr. B. anfangs beteiligt war, betonte sie immer wieder „Perlen passen doch zu DEM Kleid“ – mit Augenzwinkern und allem was dazu gehört. Aber die beste Aktion war einen Abend vor unserer freien Trauung: Ich hatte meine weißen Schuhe doch etwas mit dem grünen Band präpariert und die Schwiegermama wollte wissen, ob ich das Band denn gut rausbekommen hätte. Ich hatte vorher mit Mr. B. besprochen, dass ich das Kleid mit der grünen Schleife ja nochmal anziehen würde, daher habe ich auch das Band in den Schuhen gelassen (noch dazu fand ich die Schuhe dazu so genial, dass ich sie gerne so lassen wollte). Ich habe dann ganz lässig geantwortet „Na, das Band ist noch drin – ich zieh die Schuhe doch morgen nochmal an!“ – und die Schwiegermama fiel fast aus allen Wolken: „Aber das passt doch nicht zu DEM Kleid“ und ich ganz schnell „Doch, das ist doch dasselbe Band wie die grüne Schleife, das passt perfekt!“ Puh, gerade nochmal Glück gehabt. Mr. B. hat nichts gemerkt! Und nochmal: ich finde die aufgepimpten Schuhe passen auch zu DEM Kleid:
Nach meinem Getting Ready war es dann soweit: Das Hochzeitsgeheimnis sollte gelüftet werden und Mr. B. sollte mich das erste Mal in meinem richtigen Brautkleid sehen. Alle Anwesenden waren überzeugt: das merkt er sofort – das eine Kleid ist kurz und hat ne grüne Schleife, das andere Kleid ist lang und sieht ganz anders aus. Nur unser Fotograf hat von Anfang an prophezeit: „Das merkt er nicht!“
Und er hat Recht behalten. Mr. B. hat mir nur in die Augen geschaut und erstmal überhaupt nicht mitgekriegt, dass ich ein ganz anderes Kleid trage. Aber nachdem ich ihn dann nett darauf hingewiesen habe, war er sehr überrascht und hat sich gefreut. Hochzeitsgeheimnis geglückt!
Ich fand es super dieses Hochzeitsgeheimnis zu haben. Es war nicht immer ganz einfach auch wirklich alles geheim zu halten, aber es hat geklappt und war eine schöne Überraschung am Tag der Trauung.
Hattet ihr auch ein Hochzeitsgeheimnis für euren Liebsten? Schreibt es mir in den Kommentaren!
Fotos: privat und Christian Knospe
Oh, ich habe gerade deinen Blog gefunden, wegen deinem NY-Fahrradtipp bei Christiane!! Und ich bin begeistert! Den ersten Post habe ich jetzt gelesen und die anderen werd ich mir später angucken! Ein ganz toller Blog mit einem super interessanten Thema – ich LIEBE Hochzeiten und dein Bericht ist total toll!!
Liebe Grüße
Judith
Liebe Judith,
oh da hab ich mich aber gerade über deinen lieben Kommentar gefreut *da werd ich ja glatt rot*. Es freut mich tiieerisch, wenn dir mein Blog gefällt.
Viele Grüße
Annika
Ich habe wohl wirklich zu viel Zeit… Deinen ganzen Blog habe ich mir heute durchgelesen. Die Reiseposts teilweise zwar übersprungen, weil mich die Hochzeitsgeschichte viel mehr interessiert hat. Aber in Zukunft freue ich mich auch über deine Reiseinspirationen. Ich freue mich, dass ich deinen Blog gefunden habe. Sehr schön. Und dein Schreibstil ist wirklich interessant! ( – Damit du noch ein bisschen röter wirst ;) )
Alles Liebe
Judith
Hi Annika,
ich bin auf diesen Artikel auf BlogF gestoßen, es freut mich sehr, dass Du solch ein tolles Brautkleid gefunden hast. Was mich so wundert – der Link auf „Wunsch-Brautkleid aus China“ in dem Artikel funktioniert nicht, ich würde es mir gerne anschauen. Ich selbst werde bald heiraten und ich hab mir auch ein Brautkleid übers Internet zuerst gefunden und zwar dieses hier. Aber ich habe mich dann doch entschieden, dass es besser wird, wenn ich es mir alles persönlich ausprobieren werde…
LG aus der Schweiz, Anke
Liebe Anke,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich stehe weiterhin zu meinem Brautkleid aus China, möchte aber keine Werbung mehr dafür machen, weil es dort viel zu viele schwarze Schafe gibt und ich eigentlich nur Glück gehabt habe. Ebenfalls habe ich gelernt, dass durch die diversen China-Schneider in Deutschland echte Existenzen (z.B. von ganz tollen Brautkleid-Labeln) gefährdet werden. Daher habe ich den Link entfernt. Du findest mein Kleid aber zum Beispiel noch bei den Fotos zu unserer standesamtlichen Hochzeit.
LG Annika
Festgelesen… <3
Liebe Miri,
das freut mich ;-) – jetzt schau ich auch mal bei euch vorbei!
LG Annika