Manchmal gibt es so Tage, da bin ich bewusst auf der Suche nach Glück. Ich liebe das Zitat „Unsere wahre Aufgabe ist es glücklich zu sein“ vom Dalai Lama. Das ist aber gar nicht immer so einfach, auch wenn ich mich noch so sehr bemühe. Was mir aber immer ein Lächeln ins Gesicht zaubert und mich besser fühlen lässt, sind die Gedanken an unsere Hochzeit. Daher teile ich heute mit euch meine ganz persönlichen Glücksmomente rund um unsere Hochzeit.

Ich gehe jetzt mal nicht so ganz chronologisch vor, sondern schau einfach ganz spontan, an welche Glücksmomente ich gerade so denke:

1. Glücksmoment: „Luft-bleibt-Weg“ vor dem ersten Einzug

Wir haben standesamtlich im Kettenschmiedemuseum in Fröndenberg geheiratet. Hier wird bei Hochzeiten der Museumsraum stockfinster abgedunkelt und mit einigen hundert Teelichtern ausgeleuchtet. Die Gäste warten dann gemeinsam mit der Standesbeamtin (ich glaube in Fröndenberg gibt es nur Frauen, die das machen) auf das Brautpaar. Mein Mann und ich hatten uns entschieden gemeinsam hineinzugehen. Den großen Brauteinzug mit meinem Papa hatte ich dann bei unserer freien Trauung, aber dazu komme ich später noch.

Teelichter-Zauber im Kettenschmiedemuseum

Teelichter-Zauber im Kettenschmiedemuseum

Wir standen also in dem Vorraum des Museums, welcher auch echt dunkel war und hielten uns an den Händen. Dann wurde unser ausgesuchtes Lied angespielt: „Seasons of Love“ aus dem Musical Rent, welches wir gemeinsam in New York gesehen haben und seitdem quasi „unser Lied“ ist. Ich kenne das Lied inzwischen in und auswendig und liebe einfach jedes Wort. Ich hatte so eine ganz bestimmte Stelle im Kopf, bei der ich wollte, dass die Gäste uns zum ersten Mal sehen. Die Textstelle lautet „How about loooooooove…“ Es dauert aber so ziemlich genau 59 Sekunden, bis diese Stelle erreicht wird. Wir waren beide schon ganz schön nervös, mein Herz pochte so stark, wie noch nie, aber mein Mann wurde zunehmend hibbeliger, wollte schon los und machte einen Schritt in Richtung Museumsraum. Ich klammerte fest seine Hand und flüsterte „Nein, nein, warte noch, nur noch ein bisschen…“ Das fanden wir unheimlich witzig, hach ja die Aufregung und mussten erstmal kichern.

Aber dann kam endlich der gewünschte Gesang „How about love“. Wir traten in den Eingang zum Museumsraum und mir verschlug es den Atem. Das sah so wunderschön und zauberhaft aus mit den vielen kleinen Lichtern, so viele Menschen waren da und hatten die Blicke auf uns gerichtet. Ich war einfach nur glücklich. Mein Mann auch – da bin ich mir sicher. Wir standen dort einfach nur einige Sekunden, lauschten unserem Lied und genossen den Anblick. (das Foto ist jetzt nicht soo der Knaller – war halt echt dunkel, aber genau das war der Glücksmoment!)

Luft-bleibt-Weg Glücksmoment

Luft-bleibt-Weg Glücksmoment

Ich strahlte über beide Ohren, mir war klar, jetzt wird geheiratet.

2. Glücksmoment: Die perfekten Ringe

An diesen Glücksmoment musste ich jetzt erst am Wochenende wieder denken, weil wir unsere Ringe im Atelier Juvenile in Frömern am Bahnhof selbst gemacht haben und dort regelmäßig mit dem Fahrrad vorbei fahren. Die Wahl der Trauringe hat uns ja schon wirklich überfordert, es gibt einfach so viele Ringe in den unterschiedlichsten Formen, Materialien und Farben. Aber eigentlich bin ich nicht so der Ring-Typ, ehrlich gesagt bin ich generell kein Schmuck-Typ – Mein Mann auch nicht. Daher haben wir ziemlich viele Ringe nacheinander anprobiert, hatten aber nie so wirklich den „Aha“-Effekt.

Bis wir dann irgendwann „unsere“ Ringe gefunden haben. Es war Liebe auf den ersten Blick: zwei Ringe, die ineinander verkettet sind (super passend zur Kettenschmiede nicht wahr?). Beim Auf- und Abziehen drehen sich die beiden Ringe so schön umeinander, wenn man sie in die Luft wird, machen sie so süße klingende Geräusche, auf unsere Finger passen sie perfekt.

Unsere Eheringe

Unsere Eheringe

Ich schaue meinen Ring so oft an und denk an meinen Mann und bin glücklich. Wenn ich den Ring dann so mit meiner rechten Hand (ja, wir tragen unsere Eheringe links) anfasse und ein bisschen drehe, fühle ich mich stärker und weiß, dass ich nicht alleine bin. Diesen Glücksmoment nehme ich mir mehrmals am Tag – ich hätte früher echt nicht gedacht, dass ich mal so ein Verfechter von Eheringen sein würde, aber es ist so ein wundervolles Zeichen für unsere Liebe und ich bin so froh, dass wir sie haben.

Wir haben ja sogar unsere Ringe selbst gemacht und durften auch die Innengravierung jeweils mit unserer eigenen Handschrift schreiben, das macht die Ringe noch einmal zu etwas ganz Besonderem. Ein tolles Glücksgefühl hatte ich, wie gesagt, jetzt am Wochenende, weil wir den Ring von meinem Mann im Atelier Juvenile etwas enger machen liessen und beide Ringe nochmal aufpoliert wurden. Nach dem Aufpolieren sehen die Ringe auch nach über 2 Jahren wieder fast aus, wie neu – ich bin mega begeistert! Dieser Service und auch das Anpassen des Rings ist bei dem Atelier Juvenile für eigene Kunden komplett kostenlos – das konnte ich kaum glauben. Alle die dort arbeiten sind immer soo nett und dann gibt es auch noch so geniale Ringe mit so einem tollen Service. Riesen-Empfehlung, falls ihr aus der Nähe von Fröndenberg-Frömern kommt!!!

3. Glücksmoment: die freie Trauung

Wir hatten Probleme einen Termin für das Standesamt an einem Samstag zu bekommen, wollten aber unbedingt eine große Hochzeitsfeier am Wochenende. Zu einer echten Hochzeit gehört meiner Meinung nach auch in jedem Fall eine schöne Trauung mit dem Ja-Wort, denn darum geht es doch: zwei Menschen, wollen ihre Liebe noch mehr stärken und den nächsten Schritt in die Ehe ganz bewusst und öffentlich machen. Eine kirchliche Trauung kam für uns nicht in Frage, der Standesamt-Termin wurde auf einen Dienstag gelegt, ein Wochentag, der eine richtig lange Feier eher schwierig macht. Eine einfache Party am Samstag danach, hätte uns einfach nicht gereicht.

Unsere Traumlocation „Neue Schmiede“ in Unna hat uns dann auf die Idee der freien Trauung gebracht: die Tische des Restaurants wurden beiseite geschoben und Stuhlreihen wurden aufgestellt – es war ein bisschen das Gefühl, wie in einer echt coolen Kirche, nur ohne Kreuz.

Freie Trauung in der Neuen Schmiede

Freie Trauung in der Neuen Schmiede

Als Bestandteil der freien Trauung haben wir uns abwechselnd ein gemeinsames Eheversprechen gegeben. Das ist für mich der schönste Glücksmoment der freien Trauung, denn obwohl wir total im Rampenlicht standen, verdammt nervös waren und manchmal ein bisschen mit Zettel und Mikrofon kämpfen mussten: ich war in dem Moment voll da, habe jedes Wort von meinem Mann wirklich gehört und meine Worte genauso gefühlt, wie ich sie gesagt habe. Einmal hab ich mich kurz versprochen: „mit dir will ich alt sein“, anstelle von „alt werden“, da musste ich plötzlich lachen und alle haben mitgelacht.

Lacher beim Trauversprechen

Lacher beim Trauversprechen

Das war ein purer Glücksmoment!

 

Es gab noch so viele andere schöne Glücksmomente: die Tränen in den Augen meiner Mama, mein stolzer Papa, der mich bei der freien Trauung nach vorne begleitet hat, der erste Kuss als Mann und Frau, die erste offizielle Unterschrift mit neuem Namen, die coolen Aufführungen bei der Hochzeitsfeier, unser Hochzeitswalzer, die Taxifahrt nach Hause und das liebevoll dekorierte Schlafzimmer.

Ich könnte noch ein bisschen so weitermachen, aber für heute soll es erstmal reichen.

Was sind eure persönlichen Glücksmomente eurer Hochzeit? Was ist das erste woran ihr denkt?

 

Fotos: Christian Knospe

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