Ich bin ja ein absoluter Planungstyp. Auch wenn ich gerne etwas spontaner und lockerer sein würde, klappt das leider nicht immer. Jede Reise von uns wird (meistens) bis ins Kleinste durchorganisiert. Trotzdem oder gerade deswegen sind auch mir schon mal richtig große Patzer beim Reisen passiert. Ich teile meine peinlichsten Momente und hoffe, dass ihr vielleicht etwas daraus lernen könnt:
Patzer No.1: Kamera weg
Es ist schon etwas länger her, als ich mit meiner Mama New York unsicher gemacht habe. Es war ihr erstes Mal (nicht was ihr jetzt denkt: in den USA, in New York) und es war arschkalt. Wir hatten insgesamt nur knappe 2 Tage, um soviel von der Stadt zu sehen, wie es eben ging. Dick eingepackt in Mäntel, Handschuhe, Mützen, Schals und was wir sonst noch finden konnten sind wir von einer Sehenswürdigkeit zur anderen gelaufen.
Gegen Abend waren wir immer noch nicht beim Empire State Building angekommen, aber unser Hunger war soo groß. Also stärkten wir uns erstmal im Themenrestaurant Jekyll & Hyde. Groß war der Schreck, als wir feststellten, dass der Einlass zum Empire State Building in 30 Minuten schließt. Da der Blick über die New Yorker Skyline fest auf unserem Tagesplan stand, sind wir herausgesprintet und haben uns ganz schnell ein Taxi gerufen.
Völlig aus der Puste sind wir dann am Empire State Building angekommen und hatten trotzdem Pech: der Einlass war schon zu.
Durch die ganze Hektik haben wir zum Überfluss noch unsere Digitalkamera mit den schönen Fotos unseres Citytrips verloren. Wir vermuten, wir haben sie im Restaurant oder im Taxi liegen lassen. Aber auch diverse Anrufe später konnten wir unsere Kamera nicht wiederfinden.
Was könnt ihr also aus meinem Patzer beim Reisen lernen? Hektik ist doof. Hektik bringt auch oft nichts. Reisen sind viel zu schade, um zwischendurch in Hektik zu verfallen. Auch wenn eine Sehenswürdigkeit eigentlich noch fest eingeplant ist. Wenn ihr es euch irgendwo gemütlich gemacht habt, dann genießt die Zeit dort und denkt nicht daran irgendetwas zu verpassen. Wenn ihr auch einmal auf Reisen eine Kamera oder ein Smartphone verliert gibt es auf Going Vagabond einen tollen Artikel, wie ihr euch verhalten müsst. Bei längeren Urlauben versuchen wir inzwischen immer unsere Fotos zusätzlich auf dem iPad oder woanders zu sichern, so dass selbst wenn mal eine Kamera verloren geht, trotzdem noch ein paar Fotos bleiben.
Patzer No.2: falsches Flugdatum
Jetzt wird es richtig peinlich für mich, denn in diesem Punkt bin ich normalerweise die Supergenaue. In diversen Excellisten plane ich unsere Urlaube von A-Z und weiß genau wann wir wo landen, wie wir umsteigen müssen usw. Aber 2012 hab ich wohl nicht richtig aufgepasst. Mit Malaysian Airlines sind wir zunächst nach Kuala Lumpur geflogen. Über Air Asia hatte ich dann die innerasiatischen Flüge gebucht.
Nach einem schönen Aufenthalt in Khao Lak sollte es vom Flughafen Phuket wieder zurück nach Khao Lak gehen, weil dort ja unser interkontinentaler Flug auf uns wartete. Sonnengebräunt und glücklich sind wir im Taxi zum Flughafen gefahren und haben uns beim Check-In angestellt. Gute 30 Minuten später dann der Schreck: die freundliche Dame von Air Asia teilte uns mit, dass unser Flug erst für den nächsten Tag gebucht war. Ahhhh!!!
Wie peinlich! Ich hatte vorher nicht einmal mehr die Flugdaten gecheckt, Mr. B. anscheinend auch nicht, was ich an dieser Stelle nochmal kurz erwähnen möchte. Wir hatten noch Glück im Unglück. Der Flug von Air Asia ging täglich und es waren noch Plätze frei, die wir vor Ort kaufen konnten. Das war ein sehr teurer Patzer beim Reisen.
Seit diesem Vorfall checke ich Flugverbindungen und Anschlüsse noch gründlicher und zwinge Mr. B. auch einen Blick auf die Daten und Uhrzeiten zu werfen. Menschen machen nunmal Fehler und 4 Augen sehen immer mehr als 2.
Wenn ihr also auch eine Reise mit mehreren Stopps und evtl. mehreren Fluggesellschaften plant: seid gründlich. Schreibt euch genau die Daten auf und beachtet Zeitverschiebungen und Datumsgrenzen (bei den Angaben der Flüge auch das kleine „+1“ beachten). Macht nicht einen allein von euch allein verantwortlich, sondern checkt euch gegenseitig als Team. Und Männer: wenn eure Frau dann zum dritten Mal nervt und fragt, ob denn wirklich alles zusammenpasst: nehmt euch die Zeit und geht alles nochmal durch. Im Zweifel erspart es euch einige Euros.
Patzer No.3: kaputter Autoschlüssel
In Mexiko hatten wir einen Leihwagen gemietet. Stundenlange Recherche nach dem Anbieter mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis hat uns dann schließlich zu Europcar geführt. Das war nicht die günstigste Wahl, aber es gab Automatikwagen und die angebotene Versicherung war gut. Im gesamten Mexiko-Urlaub haben wir unseren Mietwagen geliebt. Wir sind fast jeden Tag aus unserem Hotelbunker herausgefahren und haben wunderschöne Cenoten, tolle Strände und beeindruckende Ruinen entdeckt.
Der letzte Teil unserer Reise führte uns über Valladolid nach Chichen Itza, der großen Maya-Pyramide. Der Weg dorthin war lang und anstrengend und gegen Nachmittag waren wir froh endlich an unserem Hotel Oaxaca angekommen zu sein. Hier sollten wir die letzte Nacht verbringen, bevor es am nächsten Tag zum Flughafen und dann in die Heimat ging.
Wir hatten extra „klug“ gepackt, so dass wir nur einen Koffer brauchten und die anderen Sachen direkt im Auto liegenlassen konnten. Kurz bevor wir uns die Maya-Pyramide ansehen wollten haben wir entdeckt, dass am auserwählten Koffer der Trolley-Griff kaputt war. Nicht wirklich schlimm und eigentlich wollten wir ja auch los, aber Mr. B. hat da so ein Reparatur-Gen und konnte nicht die Finger davon lassen. „Ich mach das eben schnell heile“, waren seine Worte.
Kurze Zeit später stand ein bedröppelter Mr. B. im Zimmer und sagte nur noch „ups“. Was war passiert? Aus Mangel an Alternativ-Werkzeugen hat Mr. B. unseren einzigen Autoschlüssel dazu verwendet den Trolley zu reparieren… mit dem Ergebnis, dass der Autoschlüssel in der Mitte durchgebrochen war.
Den Mietwagen hatten wir natürlich abgeschlossen, inklusive aller wichtigen Papiere. In der Rezeption konnten wir dann Europcar telefonisch erreichen und uns wurde versichert, dass ein Ersatzwagen und ein Mechanikerteam in ca. 5 Stunden bei uns sein würde.
Die Wartezeit konnten wir sogar noch nutzen und Chichen Itza mit dem Taxi besichtigen (zum Sonnenuntergang und kurz vor der Schließung = beste Zeit).
Das Team von Europcar kam dann auch wie angekündigt und hat bestimmt 2 Stunden gebraucht, bis unser erster Leihwagen aufgebrochen und kurzgeschlossen wurde. Wir konnten all unsere Sachen sichern und durften am nächsten Morgen mit einem Alternativwagen zum Flughafen fahren. Die Fahrt war etwas bedrückend, weil wir mit einer Riesen-Rechnung von Europcar gerechnet haben. Immerhin haben 3 Mechaniker ca. 10 Stunden Fahrt plus 2 Stunden „Reparatur“ auf sich genommen. Bei der Europcar-Station dann die pure Erleichterung: wir mussten nur einen neuen Schlüssel zahlen. Der etwas teurere Mietwagen und die gute Versicherung haben sich total gelohnt.
Hattet ihr auch schonmal Patzer auf Reisen? Erzählt mir gerne davon in den Kommentaren.
Hallo! Oje was für ein Pech. Ich hoffe mir passiert sowas nicht gleichzeitig . Für mich wäre dann der ganze Urlaub einfach vorbei. Zum Glück ist mir auf Reisen noch nichts wildes passiert. Lieben Gruß aus den Kaltern Unterkünfte
Wie erfrischend, dass man mit solchen Geschichten nicht alleine ist…
Ich habe mal im Planungschaos einen Flug doppelt gebucht. Und wir haben eine Impfung komplett vergessen und mussten spontan die Route ändern…